Bergbauernfamilien
Zurzeit nimmt die Caritas keine neuen Bergbauernfamilien in das Programm Bergeinsatz auf. Wir können nur noch Gesuche von Familien berücksichtigen, die sich in einer akuten Notlage befinden.
Aus unserer Erfahrung wissen wir: Es braucht nicht viel, um in einer ausserordentlichen Situation schnell an den Rand seiner Kräfte zu kommen. Ein Unfall, eine Krankheit oder eine Schwangerschaft genügen, um die personellen Ressourcen einer Familie bedrohlich zu verringern. Ein Erdrutsch, der unerwartete Ausfall einer bisherigen Arbeitskraft oder der Dauerdruck einer Hofübernahme können zu einer Situation führen, die Entlastung nötig macht.
Wir vermitteln Freiwillige an Schweizer Berg- oder Alpbetriebe, die Sie bei Ihren alltäglichen Arbeiten unentgeltlich entlasten: bei der Heuet, im Haushalt, bei Weidepflegearbeiten, im Stall oder während Bauprojekten.
«Dank der tatkräftigen Unterstützung der Freiwilligen hat sich unsere Lebensqualität verbessert.»B. DUBOSSONBergbauer
Wer kann Hilfe beantragen?
Caritas-Bergeinsatz hilft Bergbauernfamilien, die sich in einer stark belastenden Arbeits- oder Lebenssituation befinden. Die Betriebe erwirtschaften ihren Haupterwerb in der Landwirtschaft, liegen unter einer definierten Einkommensgrenze und befinden sich in den Bergzonen I bis IV.
Nebenerwerbsbetriebe werden ab einer SAK von 0.5 berücksichtigt. Extensiv bewirtschaftete Nebenerwerbsbetriebe, oder Nebenerwerbsbetriebe mit Bewirtschaftung von Sömmerungsflächen, die eine SAK tiefer als 0.5 aufweisen, werden von Fall zu Fall unter Berücksichtigung der Gesamtsituation beurteilt. Die Begleitung von freiwilligen Arbeitskräften durch den Betrieb muss dabei zwingend gewährleistet sein.
Kosten
Die einmalige Gebühr für die Aufschaltung auf unserer Webseite beträgt 190 Franken pro Jahr (exkl. MwSt). Es gibt keine Garantie, dass wir freiwillige Helferinnen und Helfer vermitteln können. Findet im Verlauf des Jahres kein einziger Einsatz statt, erfolgt auch keine Rechnungsstellung. Freiwillige arbeiten unentgeltlich.
Vom Gesuch bis zum ersten Freiwilligeneinsatz
- Füllen Sie das Gesuchsformular für Bergeinsätze vollständig aus, unterschreiben Sie es, legen Sie die geforderten Nachweisdokumente bei und senden Sie uns die Unterlagen zu (per Post oder E-Mail).
- Bitte beachten Sie die Richtlinien des Programms Bergeinsatz sowie den Verhaltenskodex von Caritas Schweiz.
- Das Gesuch wird in der Regel innerhalb von zwei Wochen von uns geprüft. Wir nehmen mit Ihnen Kontakt auf und klären allfällige Fragen. Bei Notfällen suchen wir schnellere und individuelle Lösungen.
- Nach Genehmigung Ihres Gesuches schalten wir ein anonymisiertes Porträt von Ihnen mit den gewünschten Einsatzwochen auf unserer Webseite auf.
- Ab diesem Zeitpunkt können Freiwillige Ihren Betrieb auswählen und Einsätze buchen. Buchungen erhalten Sie per E-Mail.
- Freiwillige erhalten nach der Buchung Ihre Kontaktangaben und sind aufgefordert, Sie zu kontaktieren, um Fragen zu Anreise, Unterkunft, Erwartungen, Arbeiten etc. zu besprechen.
- Klären Sie beim telefonischen Erstkontakt gegenseitig die Erwartungen, siehe Checkliste für den Erstkontakt.
Freiwillige
Bergeinsätze durch Freiwillige dienen der Entlastung von Bergbauernfamilien. Helferinnen und Helfer sind keine Profis, sie unterstützen die Familien jedoch so gut wie möglich in ihrem Arbeitsalltag. Sie haben in der Regel wenig oder keine Erfahrung in der Berglandwirtschaft und sind sich körperliches Arbeiten im steilen Gelände nur bedingt gewohnt. Sie müssen von der Bauernfamilie zwingend angeleitet werden. Es sollen Arbeiten delegiert werden, die für Laien machbar und ungefährlich sind. Zudem sollen Sinn und Zweck der Arbeiten für die Freiwilligen nachvollziehbar sein.
Die Freiwilligen sind zwischen 18 und 70 Jahre alt und kommen aus den unterschiedlichsten Berufsbranchen mit verschiedensten Fähigkeiten.
Finanzielle Hilfe für Schweizer Bergbauernfamilien
Caritas-Bergeinsatz leistet keine finanzielle Hilfe. Die Coop Patenschaft für Berggebiete unterstützt Schweizer Bergbauernfamilien finanziell: Sie vergibt Beiträge an Wohnhaus-, Stall- und Scheunensanierungen. Sie fördert Alpverbesserungen, unterstützt notwendige Infrastrukturinvestitionen und hilft jungen, innovativen Bergbauernfamilien bei Hofübernahmen. Beiträge werden auch in Notfällen gesprochen.
Um Beiträge zu erhalten, muss es sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb im Berg- oder Sömmerungsgebiet handeln (keine Hobbybetriebe). Projekte müssen notwendig und sinnvoll sein. Es muss eine Finanzierungslücke bestehen und die finanzielle Belastung muss für den Betrieb tragbar sein.
Möchten Sie ein Gesuch einreichen? Nehmen Sie vorgängig direkt mit der Coop Patenschaft für Berggebiete Kontakt auf. Schicken Sie ein kurzes E-Mail mit den wichtigsten Informationen zu Ihrem Projekt auf patenschaft@coop.ch oder rufen Sie 061 336 71 05 oder 061 336 71 06 an.
Mehr Informationen unter www.cooppatenschaft.ch
Wichtige Dokumente
Gesuch für Bergeinsätze
Mit dem Gesuch für Bergeinsätze können sich Bergbauernfamilien für die Vermittlung von Freiwilligen anmelden.
Download (pdf, 417.76 KB)Verhaltenskodex
Download (pdf, 317.41 KB)Kurzversion Verhaltenskodex
Der Verhaltenskodex der Caritas Schweiz fasst zusammen, welche Verhaltensweisen für Freiwillige und Bergbauernfamilien gelten.
Download (pdf, 147.98 KB)Richtlinien Bergbauernfamilien
In den Richtlinien für Bergbauernfamilien werden die Rahmenbedingungen und Prozesse eines Bergeinsaztes erläutert.
Download (pdf, 194.48 KB)Checkliste Erstkontakt
Dieses Merkblatt dient als Leitfaden für das erste Telefongespräch zwischen Bergbauernfamilie und Freiwilligen.
Download (pdf, 124.34 KB)Arbeitssicherheit Bergbauernfamilien
Merkblatt über die Arbeitssicherheit während eines Einsatzes, damit Unfälle vermieden werden.
Download (pdf, 193.43 KB)Weitere Informationen
Kontakt
Caritas-Bergeinsatz
Adligenswilerstrasse 15
Postfach
CH-6002 Luzern
+41 41 419 23 29bergeinsatz@caritas.ch
Telefon Montag-Freitag 09.00-12.00 Uhr
Titelbild: © Monika Flückiger